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Heiraten in Delmenhorst: Ja-Wort im Turbinenhaus

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So ein Trauzimmer im Standesamt mag ganz schön sein - aber da hat der Nordwesten eindeutig noch mehr zu bieten.
In dieser Hochzeitsserie stellen wir Ihnen einige außergewöhnliche Orte unserer Region vor, an denen sich Heiratswillige das Ja-Wort geben können.

Den Auftakt bilden Thorben (25) und Katharina von der Wöste (27, geb. Ruge) aus Delmenhorst, die am 10. Juni 2016 im Turbinenhaus in Delmenhorst geheiratet haben.
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Die Dampfmaschine war der Prinz, der das Dornröschen Industrie aus seinem Schlummer erweckte.
(Technikhistoriker Conrad Matschoß, 1895)

Das klingt ja wie im Märchen! Katharina und Thorben halten Händchen. Gleich können sie ihre Ehe mit einem Kuss besiegeln. Ja, sie wollen sich allen Herausforderungen gemeinsam stellen. Den anderen mit all seinen Macken nehmen. „Aber Macken haben Sie ja gar nicht, ne?“, fragt die Standesbeamtin schmunzelnd. Katharina grinst, schüttelt den Kopf.
Jetzt ist der Moment gekommen! „…so antworten Sie mit ,ja ̒ “
„Ich wär’ ja bescheuert, wenn ich’s nicht täte“, antwortet ein glückseliger Bräutigam.

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Der „Prinz“, der Nutzfahrzeugbauer mit großer Affinität zu Maschinen und industriellem Charakter, küsst „Dornröschen“, die Architektin, die sich für Denkmalpflege interessiert.
Und zwar mitten im Turbinenhaus von 1902, einem architektonischen Höhepunkt auf dem Gelände der "Nordwolle". Dahinter verbirgt sich die ehemalige Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei (NW&K).
"Knarz knarz" - jeder Schritt auf den Holzdielen ist deutlich zu hören; eine kleine Herausforderung für Hochzeits-Fotografen, die die Zeremonie nicht stören wollen.
Das Gelände ist europaweit einmalig und denkmalgeschützt.
In dieser historischen Halle, der früheren Kraftzentrale, finden Theateraufführungen, Lesungen, Konzerte und Sonderausstellungen statt - und natürlich Trauungen.



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„Das Gebäude vereint die besondere Atmosphäre von erhaltenswerter Architektur und industrieller Baukultur in Delmenhorst“, schwärmt die Braut.

Das Turbinenhaus auf dem Nordwolle-Gelände ist Teil des Nordwestdeutschen Museums für IndustrieKultur. Wegen seiner Architektur - Rundbogenfenster zu beiden Seiten des Treppenaufgangs und achtblättrige Rosette oberhalb des Einganges - wird die Halle auch "Kathedrale der Arbeit" genannt.
Auch die Akustik im Turbinenhaus ist mit jener in einer Kathedrale vergleichbar. Es hallt ein wenig. Außerdem liegt ein leises Brummen in der Luft.


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"Die blank geputzten Dampfmaschinen in den kunstvoll gestalteten Maschinenhäusern galten im 19. Jahrhundert als ingenieurtechnische Meisterwerke, als Symbol eines neuen technologischen Zeitalters, ja sogar als Anfang einer neuen Epoche in der Kulturgeschichte der Menschheit."
(Schautafel im Turbinenhaus)


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Auf der Geburtstagsfeier von Katharinas Cousine lernte sich das Brautpaar im vergangenen August kennen. Dass diese Begegnung in einem Märchen münden würde – nein, das war da wirklich noch nicht abzusehen.
Zu muskulös.
Zu braun gebrannt.
Ein typischer Macho.
Dachte sich Katharina.
Besagte Cousine ließ ihre Überzeugungskünste spielen. Zum Glück. Die erste Verabredung folgte.
Schnell und aufregend sei die Kennenlernphase gewesen, erzählen die beiden. Nach sechs Wochen machte Thorben seiner Prinzessin den Antrag. „Das ist typisch für Thorben“, verrät Leonard Zumeri, Freund und Trauzeuge des Bräutigams, „er lässt sich schnell inspirieren und wartet nicht, wenn er mit ganzem Herz dabei ist.“ „Dass sie ,Ja’ sagt, war klar“, sagt Alexander Ruge, Bruder und Trauzeuge der Braut, „man hat gemerkt, dass es gut passt.“


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Dampfmaschinen oder Dampfturbinen, so ist auf den Schautafeln im Turbinenhaus zu lesen, benötigten zu ihrem Betrieb große Mengen an Dampf, für dessen ausreichende Erzeugung die Heizer und Kohlenzieher in den Kesselhäusern der NWK sorgten. Von der zuverlässigen Energieversorgung hing die gesamte Produktion ab. Die Heizer und Kohlenzieher mussten vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn in der Fabrik die Kessel anheizen - in der Regel gegen 5 Uhr morgens.
Ob es für das Brautpaar heute auch so früh losging?
Nicht ganz. Zumindest bei Thorben war es ganz entspannt. "Um 9 Uhr", sagt er. Also eine Stunde vor der Trauung. Bei der Braut allerdings - da hat der Tag schon um 6 Uhr angefangen.

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Katharina: „Ich war einfach sicher, dass Thorben der Mann fürs Leben ist, weil er mich so akzeptiert wie ich bin und mich über alles liebt. Anders rum genauso.“

NWZonline wünscht alles Liebe für die gemeinsame Zukunft!

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