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Heiraten in Hude: Ja-Wort in der historischen Wassermühle im Klosterbezirk

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So ein Trauzimmer im Standesamt mag ganz schön sein - aber da hat der Nordwesten eindeutig noch mehr zu bieten.
In dieser Hochzeitsserie stellen wir Ihnen einige außergewöhnliche Orte unserer Region vor, an denen sich Heiratswillige das Ja-Wort geben können.

In der vierten Folge geht es um Bastian (31) und Jana Böning (29, geb. Würmann), die am 14. Oktober 2016 in der historischen Wassermühle im Klosterbezirk in Hude geheiratet haben.
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Nein, falsch! Tut sie gar nicht. Sie klappert nicht, die heutige Wassermühle im historischen Klosterbezirk in Hude. Das Mühlrad steht schon lange still. Doch dazu später mehr. Dafür tänzeln heute weiße und rosafarbene Herz-Luftballons für das Brautpaar vor dem Eingang des Gebäudes im Oktober-Wind.

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Aber ja! Heute ist schließlich der vierte Jahrestag von Jana und Bastian. Ineinander verliebt haben sich die beiden Delmenhorster auf dem Münchner Oktoberfest 2012. Jana hatte eine Freundin in Stuttgart besucht. Am selben Wochenende war auch ihr Kollege Bastian mit einem Freund dorthin aufgebrochen.
Spontan horchten die beiden Männer mal nach, ob Jana nicht mit weiterreisen wolle nach München.
Ja! Wollte sie.
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Immer wieder sieht der Bräutigam zum Fenster raus, verlagert sein Gewicht von einem Bein aufs andere.

Die Hochzeitsgäste haben bereits in der wunderschön hergerichteten Wassermühle auf knallrot bezogenen Stühlen Platz genommen. Weiße Schleifen schmücken die Holzstühle für das Brautpaar.
Draußen ist es eher kühl und grau; hier drinnen ist es warm, das Licht angenehm, der Mix aus rustikaler Architektur und liebevoller Deko harmonisch. Ein Rosenstrauß schmückt den Mahlstein, um den herum gleich das Brautpaar, Standesbeamtin Christine Zischke und die Trauzeugen Platz nehmen werden.

Nur: Die Braut fehlt noch!
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"Hättest du dich mal beeilt", hatte seine Liebste doch noch vor ein paar Wochen zu ihm gesagt, "dann hätten wir noch an unserem Jahrestag heiraten können!"

Auf der Hochzeit ihrer Freundin hatte sie zuvor den Brautstrauß gefangen, er das Strumpfband. Außerdem hat sich Nachwuchs für März 2017 angekündigt, und der möchte sich gerne ein und denselben Nachnamen mit Mama und Papa teilen. Dass die beiden also „Ja“ zueinander sagen wollen, war bereits besiegelt.

Aber: „Ich hätt’ gern noch einen Antrag.“

In Holland bei einem Strandspaziergang kam dann der Kniefall, einen Ring hatte Bastian, der gebürtig aus Berne (Kreis Wesermarsch) stammt, auch kurzfristig besorgt.



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Draußen rauscht leise das Wasser. Der letzte Mühlenpächter, Müller Borgmann, legte den Mühlenbetrieb 1956 nieder. Das heute noch stehende Gebäude der Wassermühle wurde um 1800 errichtet, wie Untersuchungen aus dem Jahr 2010 belegen.

"Das Mühlenrad erfuhr viele Veränderungen über die Jahrhunderte: der Wechsel vom Holzrad zu einer Turbine mit dem Ziel der Stromgewinnung bis zu dem heutigen misslungenen Versuch der Rekonstruktion des Holzrades aus Metall. Damals beteiligten sich viele Huder Firmen, um der Gemeinde Hude wieder zu dem Bild einer klappernden Mühle zu verhelfen.
Leider waren die Berechnungen verkehrt, und die Statik des Gebäudes vertrug sich nicht mit dem großen Metallrad."


(Quelle: http://www.gutsverwaltung-von-witzleben.de)


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Frage im Gespräch mit der Braut: Gab es eigentlich einen speziellen Moment, an dem es auf dem Oktoberfest geknistert hat? Vielleicht auf dem Riesenrad?
Kurzes Schweigen.
„Bastiiii, in München, gab’s n speziellen Moment, wo’s geknistert hat?“
Er überlegt. Schweigen.
Dann setzt die Braut wieder an: „Es war richtig schönes Wetter, strahlender Sonnenschein, ganz warm. Wir sind gemeinsam zu den Toiletten gelaufen und haben ordentlich rumgeknutscht. Und das fand ich ganz toll.“

Jetzt wird aber erstmal nicht geküsst.
„Nein nein nein nein“, mahnt die Braut zur Raison, wehrt den Kuss im letzten Moment ab. Gerade erst hat ihr frischgebackener rechtmäßig verbundener Ehemann ihr den Ring angesteckt („Doch, der passt!“), jetzt muss sie ihm ja erstmal seinen anstecken.

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Nach der Sanierung der Wassermühle 2010 suchte die Gutsverwaltung einen neuen Pächter mit einer passenden Nutzungsidee. Letztlich fand sich die Gemeinde. Auch in der Klosterremise nebenan können Paare heiraten, dort ist allerdings etwas weniger Platz als in der Wassermühle.

Beiden Trauorten im historischen Kleinod ist gemein, dass die Hochzeitsgesellschaft im Anschluss an die Trauung den Frischvermählten direkt vorm Eingang auf der Straße gratulieren und sie bejubeln kann.  


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Übrigens: Hochzeitsfotos in der Ruine der ehemaligen Zisterzienserkirche müssen mit dem Verein der Huder Klosterfreunde abgestimmt werden. Eine Spende zum Erhalt des Klosters wird gerne entgegengenommen.

Und nun: Alles Liebe für die gemeinsame Zukunft wünscht NWZonline!


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Adresse: Von Witzleben Allee, 27798 Hude
Kontakt: Standesamt Hude

Kosten: Bei einer Trauung in der Wassermühle (hier ist Platz für bis zu 70 Personen) werden zusätzlich 165 Euro fällig, bei einer Trauung in der Remise 90 Euro (bis zu 30 Personen). Die Preise beziehen sich jeweils auf Termine von montags bis freitagmittags. Samstags und freitagnachmittags wird es noch mal zusätzlich 80 Euro teurer.

Die Klosterruine befindet sich im Privatbesitz der Familie von Witzleben. Auf den Seiten der Gutsverwaltung können Sie sich über das Areal informieren.

(Bilder: Oliver Perkuhn)

Planen Sie auch eine standesamtliche Trauung an einem außergewöhnlichen Ort und würden Hochzeitsreporterin Jantje Ziegeler Einblick gewähren? Melden Sie sich gern unter jantje.ziegeler@nwzmedien.de

So schön heiratet der Nordwesten - bisher erschienen:

Folge 1: Turbinenhaus Delmenhorst
Folge 2: Strandhochzeit in Schillig
Folge 3: Park der Gärten Bad Zwischenahn
Folge 5: Museumsdorf Cloppenburg
Folge 6: Schiffahrtsmuseum - Haus Elsfleth
Folge 7: Bauerngarten Melkhus Seeverns
Folge 8: Fischerhaus Brake
Folge 9: Amtshaus Falkenburg
Folge 10: Windmühle De lütje Anja
Folge 11: Schlossgarten Oldenburg
Folge 12: Paradiesgarten in Visbek

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