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Heiraten in Oldenburg: Ja-Wort im Schlossgarten

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So ein Trauzimmer im Standesamt mag ganz schön sein - aber da hat der Nordwesten eindeutig noch mehr zu bieten.
In dieser Hochzeitsserie stellen wir Ihnen einige außergewöhnliche Orte unserer Region vor, an denen sich Heiratswillige das Ja-Wort geben können.

In der elften Folge geht es um Mathies (29) und Anna Nordloh (28, geb. Wenzel), die am 18. August 2017 im Hofgärtnerhaus im Oldenburger Schlossgarten geheiratet haben.
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„Was will DER denn von mir…?!“

Nein, überschwängliche Freude breitete sich nicht gerade aus, als Anna Wenzel vor sechs Jahren die Facebook-Nachricht von diesem Typen aus Oldenburg bekam.

Mathies? Das war doch der, dem ihre Freundin – eine mobile Friseurin – letzte Woche die Haare geschnitten hatte! …eigentlich war Anna ja mit ihrer Freundin in Wildeshausen verabredet gewesen, aber die wollte dann noch „eben schnell Haare schneiden“ bei diesem Kunden in Oldenburg.

Na guuuut.

Anna ließ sich breitschlagen und ließ die Situation – bei einem Wildfremden in der Wohnung sitzen, während ihm die Haare geschnitten werden – halt über sich ergehen. Wartete, dass ihre Freundin endlich fertig wurde.
Der Kunde erzählte währenddessen, dass er gerade nach Oldenburg gezogen war.

Hmmmm.

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Etwa eine Woche später ploppte dann unvermittelt eine Nachricht von eben diesem Neu-Oldenburger bei Anna auf. Er hatte sie in der Facebook-Liste seiner Friseurin aufgestöbert.

 „Wie geht’s dir so?“, wollte der gebürtige Wildeshauser wissen. Und ob sie ihn noch kennen würde.

„Ich mochte ihn erst nicht so gerne“, gesteht die Braut.

Aber sie antwortete.
Hin und her. Man konnte sich gut miteinander unterhalten, stellte sie nach ihrer anfänglichen Skepsis fest.

Seinen Wunsch nach einem Treffen blockte sie aber erst mal ab.
"Wie das so ist, man macht sich erstmal ein bisschen rar am Anfang", fügt die Braut grinsend hinzu.
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Was mach ich jetzt?!

Automobilverkäufer Mathies musste sich was einfallen lassen, damit die gebürtige Großenkneterin ihn nicht immer abblitzen ließ.

Ha! Kinokarten! Ich besorge zwei Kinokarten!

„Jetzt musst du dich mit mir treffen“, schrieb er seiner Auserwählten, „sonst verfallen die Tickets!“
Tja – da blieb der Podologin nichts anderes übrig, als sich dem Kinobesuch in Oldenburg anzuschließen... Und dem Besuch einer Kneipe in der Wallstraße nach dem Film… Und am Tag nach dem ersten Treffen konnte man sich ja auch gleich wieder treffen, zumal Anna damals noch in Oldenburg arbeitete… und da sie eh immer bei Mathies war und erfolglos eine Wohnung in Oldenburg suchte, schlug er ihr vor: "Mensch, dann zieh doch bei mir ein!"
"Wir haben uns auf Anhieb so super verstanden", resümiert die Braut.

Sechs Jahre ist das nun her. Vor drei Jahren haben sie sich zusammen eine neue Wohnung in Oldenburg gesucht.
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Heute hat keiner der beiden mehr beim JA sagen zögern müssen! Und das inmitten der wunderschönen Idylle des Oldenburger Schlossgartens.

Auf der Terrasse vor dem Trauzimmer nehmen die beiden die ersten Glückwünsche entgegen. "Man ist wirklich unter sich und vor einer tollen Kulisse!", schwärmt das Paar.
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Der Oldenburger Schlossgarten wurde von Herzog Peter Friedrich Ludwig im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt.
Die Idee des Landschaftsgartens entstand im 18. Jahrhundert als Kontrast zu den bis dahin dominierenden französischen Barockgärten.
Im Gegensatz zu den geometrisch angelegten und auf Repräsentation bedachten Barockgärten, sollten die englischen Landschaftsgärten den Eindruck einer natürlich gewachsenen Landschaft mit weiten Rasenflächen und geschwungenen Wegen vermitteln.

(Quelle: Schlossgarten)


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Der Schlossgarten in Oldenburg ist die dritte Schöpfung des Herzogs. Zwischen 1803 und 1805 sowie 1809 kaufte er systematisch zusammenhängende Ländereien an, die in dem dem Schloss gegenüberliegenden Überflutungsgebiet der Hunte lagen.
Ab etwa 1809, heißt es, entwickelte er konkrete Pläne für die Anlage des Gartens. 1810 entstanden auch schon das Hofgärtnerhaus und die Mauer des Küchengartens, doch schon wenige Monate später wurde das Herzogtum Oldenburg Teil des französischen Kaiserreichs, wodurch alle Planungen zum Erliegen kamen.


1978 erhielt der Schlossgarten infolge des neuen niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes den Status eines schutzwürdigen Kulturdenkmals und wurde damit in den Stand eines Gartendenkmals erhoben.

(Quelle: Schlossgarten)


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Warum die beiden hier heiraten wollen?
"Das Rein, Raus samstags beim Standesamt gefiel uns nicht. Hier ist es ein bisschen ruhiger und schöner", sagt die Braut.
Der Schlossgarten war ihnen ohnehin von vielen Spaziergängen vertraut, ihr damaliges Zuhause im Marschweg lag schließlich ganz in der Nähe.

Das im 19. Jahrhundert errichtete Hofgärtnerhaus (das Foto aus dem Jahre 1867 zeigt den Wirtschaftshof mit damals dort vorhandenen Treibbeeten, im Hintergrund ist das Hofgärtnerhaus zu erkennen; Urheber unbekannt) gehört zu den bedeutenden historischen Gebäuden in Oldenburg. Der unter Denkmalschutz stehende Bau diente bis 2006 dem jeweiligen Hofgärtner als Wohnhaus und ist Verwaltungssitz. Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wurden Ende 2008 abgeschlossen.
(Quelle: Schlossgarten)

Im Erdgeschoss befinden sich der Veranstaltungsbereich und das Büro der Schlossgartenverwaltung.

"Das Rustikale mögen wir sehr gerne", sind sich Braut und Bräutigam einig. Einzig etwas mehr Licht auf dem Weg zum Trauzimmer fänden sie noch schöner.

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Den Antrag hat Mathies seiner Liebsten vor einem Jahr Ende August bei einem abendlichen Spaziergang gemacht - auf einer Kreuzfahrt im Mittelmeer!
Im Nachhinein erschloss sich der Braut dann auch, weshalb ihr Zukünftiger so nervös an der Flughafen-Kontrolle war, bei der er extra schon vorher angerufen hatte: Schließlich musste er den Ring vor seiner Freundin verstecken!
Letztlich ging aber alles gut.
Puuuh.

A
lles Liebe für die gemeinsame Zukunft wünscht NWZonline!

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Kontakt: Standesamt Oldenburg Schlossgartenverwaltung, Gartenstraße 37,
26122 Oldenburg, Tel.: 0441-9558957,
E-Mail: info@schlossgarten-ol.de

Kosten: 200 Euro
25 Sitzplätze
Termine sind erst nächstes Jahr (2018) wieder möglich,
sie werden hier im Dezember bekanntgegeben.
Die Trauzeiten sind 9 Uhr, 9.45 Uhr und 10.30 Uhr. Das Trauzimmer und die angrenzende Terrasse sind für jedes Paar 45 Minuten reserviert.
Der hohe Denkmalwert und der historische Zeugniswert des Gebäudes verpflichten zu einer nachhaltigen und angemessenen Nutzung. Es darf in den Räumen nicht geraucht werden, auch Kerzen sind verboten.
Das Haus ist nicht barrierefrei.


(Bilder: Janina Rahn)

Planen Sie auch eine standesamtliche Trauung an einem außergewöhnlichen Ort und würden Hochzeitsreporterin Jantje Ziegeler Einblick gewähren? Melden Sie sich gern unter jantje.ziegeler@nwzmedien.de

So schön heiratet der Nordwesten - bisher erschienen:

Folge 1: Turbinenhaus Delmenhorst
Folge 2: Strandhochzeit in Schillig
Folge 3: Park der Gärten Bad Zwischenahn
Folge 4: Wassermühle Hude
Folge 5: Museumsdorf Cloppenburg
Folge 6: Schiffahrtsmuseum - Haus Elsfleth
Folge 7: Bauerngarten Melkhus Seeverns
Folge 8: Fischerhaus Brake
Folge 9: Amtshaus Falkenburg
Folge 10: Windmühle De lütje Anja
Folge 12: Paradiesgarten in Visbek

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