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Dauerausstellung im Stadtmuseum Oldenburg

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Sie ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher in ihren Bann: die Oldenburger Museen. Allerdings stehen oftmals die Sonderausstellungen im Fokus, die eben einen besonderen Schwerpunkt setzen und dadurch viel Aufmerksamkeit erfahren.

Manch einer vergisst dabei vielleicht, dass auch das tägliche Brot der Ausstellungshäuser, die Dauerausstellungen, viele Höhepunkte bereithalten. Sie bilden den greifbaren Rahmen für die kunsthistorische und historische Forschungsarbeit in dieser Stadt. Daher wirft die NWZ in einer kleinen Serie einen Blick auf genau diese Ausstellungen.
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Stadtmuseum

Führung mit Museumsleiter Andreas von Seggern
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"Mein Herz schlägt als Historiker natürlich für die stadtgeschichtliche Sammlung. Diese Phiole haben wir vor einiger Zeit in unserem Bestand entdeckt. Ich finde sie total faszinierend, weil sie einen Gegenwartsbezug hat und sie ein schwieriges Stück Geschichte für die Stadt erzählt. Das ist Heimaterde aus Leobschütz in Schlesien, die Partnerstadt gewesen ist, vermittelt durch die Vertriebenen und Flüchtlinge. Hier hat offensichtlich ein Vertriebener diese Phiole mit Heimaterde ins Museum gegeben. Mir als Historiker zeigt dieses Stück die Schwierigkeit, die diese Integration von Flüchtlingen – wenn man ehrlich hinschaut – auch in den 50er und 60er Jahren gebracht hat. Es hieß immer, dass die schnell integriert waren, es seien ja Deutsche gewesen. Aber in Wirklichkeit hatten viele von ihnen eine sehr starke emotionale Bindung an ihre alte Heimat – verständlicherweise – und fühlten sich sozial und emotional mitnichten so integriert, wie es uns in der politischen Sphäre weisgemacht wurde. Das ist natürlich mit Blick auf die heutigen Prozesse besonders interessant.“
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„In unserem sogenannten kleinen antiken Saal steht diese Bügelkanne aus der Endphase der mykenischen Zeit. Es ist ein Stück, das Theodor Francksen von einer seiner Italien-Reisen mitgebracht hat. Er hat fünf mehrmonatige Reisen dort unternommen. Nicht nur aus gesundheitlichen Gründen – er hatte Tuberkulose – sondern auch, weil er ein begeisterter Sammler von Antiken war. Zum Teil hat er sehr wertvolle Stücke erworben, die fast Unikats-Charakter haben. Hier haben wir auch einen außergewöhnlich guten Erhaltungszustand.“
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„Es handelt sich um ein aus Elfenbein gefertigtes Gegengewicht zu den Taschen, die japanische Männer zu ihren Kimonos getragen haben. Theodor Francksen war nicht nur ein Sammler von Antiken, sondern hat sich auch für Asiatika interessiert, insbesondere mit japanischem Bezug."
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„Wir haben es zwar nicht untersuchen lassen, aber vom Gefühl her und wenn man mal Besuchergruppen beobachtet, ist dieses Gemälde wohl das beliebteste Stück bei uns im Haus. Das Bild gibt uns ein paar Rätsel auf, zum Beispiel auch rund um die Legende, dass es sich bei dem dargestellten Mädchen um das illegitime Kind Graf Anton Günthers handeln soll. Über ihn sind ja gewisse Dinge bekannt, die nicht gerade denkmalswürdig sind und aus einer dieser Liaisons könnte dieses Kind entsprungen sein. Das Bild ist auf jeden Fall ein Hingucker und weckt bei vielen Besuchern gewisse emotionale Reflexe.“
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"Für die Sonderausstellung „Duckomenta“ haben wir uns von den Künstlern gewünscht, ein Werk aus unserer Dauerausstellung umzugestalten in diese Entenform. Das hier ist eine Adaption eines Gemäldes von Wolfgang Heimbach, nämlich eines Porträts von Graf Anton Günther, und ersetzt das Original in der Zeit der Dauerausstellung. Aber diese Neuinterpretation des fiktiven Künstlers Wolfgang Weingans verbleibt auch nach dem Ende der Duckomenta in der Sammlung des Stadtmuseums.“
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„Dieser Raum ist ein Gesamtkunstwerk und dadurch unser größtes Stück. Er wurde noch vom Museumsgründer Theodor Francksen eingerichtet. Er hat die Räume, in denen er auch gelebt hat, nach bestimmten kunsthistorischen Epochen geschaffen und einige davon sind noch authentisch hier im Stadtmuseum erhalten. Dieser Raum ist bei den Besuchern durchweg der beliebteste. Hier werden auch standesamtliche Hochzeiten durchgeführt. Der hier zu sehene repräsentative Rokoko-Stil entsprach dem damaligen großbürgerlichen Bestreben rund um das Jahr 1900, die Verbindung zum Hof hier in Oldenburg darzustellen.“
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„In unserem Grafikmagazin lagert dieser druckgrafische Zyklus von Francisco de Goya. Er ist relativ einmalig. Es gibt europaweit nur sehr wenige Museen, die diesen Zyklus in dieser Qualität komplett haben. Das Stadtmuseum verdankt diesen Umstand der Sammlerleidenschaft Theodor Francksens. Zu dessen Zeit war Goya noch nicht der riesen Name, der er kunstgeschichtlich heute ist. Daher konnte Francksen sie noch zu einem vergleichsweise mäßigen Preis erwerben. Heute sprechen wir schon von einem stattlichen Wert.“
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Leiter des Stadtmuseums
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Das Stadtmuseum in der Straße Am Stadtmuseum 4 - 8 geht zurück auf Theodor Francksen, der 1875 bis 1914 lebte und durch die Stiftung seiner zwei Villen samt seiner privaten Sammlung an die Stadt Oldenburg den Grundstein für das Haus legte.

Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr

Preise: Erwachsene 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre haben freien Eintritt; es gibt Kombitickets mit dem Horst-Janssen-Museum

Weitere Infos im Internet unter www.stadtmuseum-oldenburg.de



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