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Die Oldenburger Museen: Multimedia-Führung durch das Schloss

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Intro

Sie ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher in ihren Bann: die Oldenburger Museen. Allerdings stehen oftmals die Sonderausstellungen im Fokus, die eben einen besonderen Schwerpunkt setzen und dadurch viel Aufmerksamkeit erfahren.

Manch einer vergisst dabei vielleicht, dass auch das tägliche Brot der Ausstellungshäuser, die Dauerausstellungen, viele Höhepunkte bereithalten. Sie bilden den greifbaren Rahmen für die kunsthistorische und historische Forschungsarbeit in dieser Stadt. Daher wirft die NWZ in einer kleinen Serie einen Blick auf genau diese Ausstellungen.
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Oldenburger Schloss

Führung mit Michael Reinbold, Kurator Kultur- und Landesgeschichte
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„Es handelt sich um die Abschrift eines Bibelbuches, nämlich der Psalmen Davids. Das Besondere daran ist, dass es eine Handschrift ist, die ganz fein ausgearbeitet ist. Alles sieht aus wie gedruckt, es ist aber auf 220 Seiten alles von Hand geschrieben. Jede von ihnen ist separat gestaltet worden, keine sieht so aus wie die andere. Man findet hier auch Mikrografie, eine Miniaturschrift. Wenn man die Ornamente unter der Lupe betrachtet, erweisen sie sich als Text. Angefertigt wurde das Stück vom Oldenburgischen Hofhandwerker Johann Kirchring. Er hat die Arbeit im Auftrag des Vaters von Graf Anton Günther begonnen. Der Sohn hat es geerbt und es Zeit seines Lebens in seinem Schlafzimmer aufbewahrt.“
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„Der Kelch ist klein und unauffällig, aber er ist ein sehr ästhetisches und ein besonderes Stück. Er wurde in der Bronzezeit angefertigt und stammt von den Kykladen. Das ist eine größere Inselgruppe in der Ägäis bei Griechenland. Dort gab es zu der Zeit eine besondere Kultur, die ein bisschen vergleichbar ist mit der Mionischen Kultur, die man auf Kreta kennt. Das Besondere an dem Kelch ist nicht nur das hohe Alter, sondern auch, dass er mit Hilfe eines Werkzeugs gedreht wurde. Es ist also eine richtige Bildhauerarbeit.“
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"Dieses Sofa der holländischen Designerin ist vor zwei Jahren erworben worden für die neue kunstgewerbliche Abteilung. Den Namen Polder kennt man ja von der gleichnamigen niederländischen Landschaft. Es heißt so, weil es mit verschiedenen Grüntönen agiert. Es wirkt ein bisschen so, als ob man aus dem Flugzeug heraus auf diese Polder-Landschaft blickt. Bekannt geworden ist dieses Sofa in der roten Version durch Thomas Gottschalk, der darauf die Gewinner der "Aktion Mensch" präsentiert hat."
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„Das ist die Kleidung, die Graf Anton Günther angezogen wurde, nachdem er gestorben war und mit der er bestattet wurde. 1937, als in der Lambertikirche eine neue Heizung eingebaut wurde, ist man auf die Särge der Oldenburger Grafen gestoßen. Man fand darin auch die weitestgehend vollständig erhaltene Kleidung. Es wirkt ein bisschen gruselig, aber Kleidung aus dem 17. Jahrhundert ist etwas ausgesprochen Seltenes. Die Qualität der Seidenstoffe war so hoch, dass die Sachen den Prozess der Verwesung fast unbeschadet überstanden haben.“
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„Das Zimmer erinnert viele Leute an die eigene Kindheit. Jüngere Menschen kennen das zum Teil von ihren Großeltern. Es sind die klassischen Möbel der 50er-Jahre, zum Beispiel der Cocktailsessel und der Nierentisch. Allerdings ist das ein für diese Zeit sehr modernes Wohnzimmer. Ganz viele Leute waren natürlich damals noch viel altmodischer eingerichtet. Wer sich die hier gezeigte Einrichtung leisten konnte, der gehörte schon zu den besser gestellten Bundesbürgern.“
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„Dieser kleine Tragaltar ist im Grunde genommen eine kleine Kiste, aus Walrosszahn geschnitzt. Sie stammt aus dem 11. Jahrhundert und hat oben einen Malachitstein eingelassen und ist ganz im Stile der Spätantike gestaltet. Das ist ein Aufbewahrungsort für eine Reliquie gewesen, der früher in der Marienkirche in Friesoythe war und 1907 beim Abbruch des Altars gefunden und wurde. Stücke dieser Art, so fein gearbeitet, sind äußerst selten.“
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"Diese Münze hat Graf Anton Günther anlässlich seines 79. Geburtstags herstellen lassen. Er hat in seinem Leben viele Münzen geprägt, die aber keinen besonders guten Ruf hatten, weil der Silbergehalt meinst nicht besonders hoch gewesen ist und sie dadurch hochwertiger erschienen, als sie waren. In Amsterdam wurde sogar davor gewarnt, Münzen der Grafschaft Oldenburg anzunehmen. Dieser Dukat allerdings ist wertig gewesen. Diese Art mit 4,3 Gramm reinem Gold war eine in ganz Europa gängige Münze. Man kann das ein bisschen vergleichen mit dem heutigen Krügerrand, den man als Anlagegold kauft. Goldmünzen hat Anton Günther gelegentlich zu Geburtstagen herstellen lassen und an verdiente Leute als Geschenke verteilt.“
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„Der Schlosssaal ist selbst als einzelnes Objekt zu sehen. Er ist auch das prächtigste, was wir hier haben und der festlichste Saal überhaupt in Oldenburg. Er ist allerdings gar nicht so alt, wie man häufig denkt. Er wurde errichtet als Fest- und Ballsaal des letzten regierenden Großherzogs Friedrich August. Aber ist ganz im Stil des Historismus ausgearbeitet, in einer Art Neo-Renaissance. Die Decken- und Wandgemälde wurden vom Bremer Maler Artur Fitger gestaltet, der bekannt für große Ausstattungsstücke war.“
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Kurator Kultur- und Landesgeschichte am Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte
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Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte besteht aus dem Schloss (Schlossplatz 1), dem Prinzenpalais und dem Augusteum.

Die Sammlung im Schloss umfasst historische Räume, Kulturgeschichte und Kunstgewerbe.

Öffnungszeiten im Schloss sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Der Eintritt kostet 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Besucher im Alter zwischen 7 und 17 Jahren zahlen 1,50 Euro. Die Familienkarte gibt es für 10 Euro.

Weitere Infos gibt es im Internet unter www.landesmuseum-ol.de


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aus dieser Serie finden Sie unter www.NWZonline.de/oldenburger-museen

oder hier:

Das Augusteum: Galerie "Alte Meister"

Das Prinzenpalais: Galerie "Neue Meister"


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