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Die Oldenburger Museen - Multimedia-Führung durch das Prinzenpalais

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Intro

Sie ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher in ihren Bann: die Oldenburger Museen. Allerdings stehen oftmals die Sonderausstellungen im Fokus, die eben einen besonderen Schwerpunkt setzen und dadurch viel Aufmerksamkeit erfahren.

Manch einer vergisst dabei vielleicht, dass auch das tägliche Brot der Ausstellungshäuser, die Dauerausstellungen, viele Höhepunkte bereithalten. Sie bilden den greifbaren Rahmen für die kunsthistorische und historische Forschungsarbeit in dieser Stadt. Daher wirft die NWZ in einer kleinen Serie einen Blick auf genau diese Ausstellungen.
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Prinzenpalais

Führung mit Rainer Stamm, Direktor des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
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"Das Lieblingsbild ist immer tagesformabhängig. Heute entscheide ich mich für Stuckenbergs Liebespaar. Ein fantastisch gemaltes Bild, ganz zersplittert, man sieht erst einmal nur Formen und Farben. Doch je länger man sich auf das Werk einlässt, desto mehr erkennt man. Stuckenberg zergliedert diese Personen und gleichzeitig lässt er sie ineinanderlaufen. Es ist eine ganz fantastische Idee, auf diese Weise ein Paarbildnis zu gestalten. Man kann nicht erkennen, wo der eine anfängt und die andere aufhört. Das macht es nicht nur zu einem tollen Bild sondern auch zu einer faszinierenden Liebesgeschichte."
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"Das finanziell wertvollste Bild, das kann man schlecht messen. Da müsste man tagesaktuell einen Auktionator schätzen lassen. Aber von der Bedeutung, vom Format und auch vom Wert ist sicherlich dieses Werk einer der Spitzenreiter hier im Haus. Man ist hier gerade in der Phase, in der Kirchner seine Zeit in Berlin abgeschlossen hat. Während des Ersten Weltkriegs hat er es dort nicht mehr ausgehalten, ist stadtmüde geworden. Mit diesem Furor der Großstadt, den man noch in der Hektik des Pinselstrichs sieht, kommt er in die Bergwelt nach Davos und überträgt die Kraft des Expressionismus in diesen merkwürdigen Buben."
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"Das älteste Gemälde hier im Haus ist diese kleine, sehr schöne Mondlandschaft am Meer. Carl Gustav Carus war ein enger Freund von Caspar David Friedrich, wir sind da also mitten in der Romantik. Diese romantische Sehnsucht steckt auch in diesem Bild. Das Werk ist datiert auf 1823, es stammt also vom Beginn des 19. Jahrhunderts. Das ist auch der Start für die Galerie "Neue Meister" in diesem Haus. Von dort aus gehen wir bis in die Gegenwart."
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"Cornelia Genschow haben wir 2014 eingeladen zum Projekt "200 Jahre Schlossgarten". Sie hat Gräser dort gesammelt, in einem Herbarium getrocknet, sie als Ausschneidevorlage genommen für einen Papercut und dann Graffiti daraus gemacht. Dadurch haben wir jetzt zwei dieser Gräser, die im Schlossgarten gelebt haben, ganz fein, ganz brillant und botanisch akkurat als Graffiti bei uns als Kunstwerke an der Wand."
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"Ganz unscheinbar ist dieser winzige Dackel, aus Ton geknetet. Aber man sieht: Der Künstler hat das Tier verstanden, man erkennt das Rückgrat und die Volumen, man kann sich dieses Tier vorstellen. Willi Ohler war später ein berühmter Töpfer, der in Worpswede und in der Böttcherstraße in Bremen gearbeitet hat. Aber Walter Müller-Wulckow, der Gründer des Landesmuseums, hat ihn ganz am Anfang seiner Karriere besucht, als er noch in Jever gearbeitet hat. Ich habe kürzlich in Ohlers Tagebuch blicken dürfen und dort wird dieser Besuch erwähnt. Er schreibt auch, Müller-Wulckow habe einige Tierchen mitgenommen für das Museum - und das hier sind sie."
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"Das größte Werk im Prinzenpalais ist kein Gemälde und keine Skulptur, sondern dieser Raum, das Schreibkabinett des Prinzen aus der großherzoglichen Zeit. Es ist der letzte Raum im Palais, der noch als Original erhalten ist mit den sehr aufwendigen Wandmalereien und den bemalten Hölzern. Man erkennt den zurückhaltenden Prunk des Oldenburger Großherzogtums. Es ist für die Besucher durch diesen Raum an einem Punkt schön zu sehen, dass wir hier nicht in einem Neubau sind sondern in einem Teil der Residenz der Großherzöge."
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"Mir tut dieser arme Hirtenknabe immer ein wenig leid, weil viele Besucher daran vorübergehen. Ein Hirtenjunge sitzt auf einer Brüstung vor einer südländischen-italienischen Landschaft, wir sind also mitten in der Romantik. Man kann es kunsthistorisch sehen: Die Menschen blicken zurück auf die Antike und die verlorene Größe des Mittelmeerraumes. Ich finde es aber auch einfach wunderbar gemalt, sehr locker im Pinselstrich, stimmungsvoll und luftig. Ich halte diesen Hirtenjungen für ganz faszinierend, dem sollte man ein bisschen mehr Beachtung schenken."
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Direktor Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
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Zum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg gehört auch das Prinzenpalais am Damm 1.

Es beherbergt die Galerie „Neue Meister“ mit einer großen Sammlung an Malerei und Skulptur der Klassischen Moderne.

Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder zwischen sieben und 17 Jahren zahlen 1,50 Euro. Eine Familienkarte ist für 10 Euro zu haben.

Noch bis zum 18. Februar ist derzeit zudem die Kabinettschau „Gewirkte Bilder – Wandteppiche des 20. Jahrhunderts“ zu sehen.

Ab dem 3. März ist die Kabinettschau „Von Angesicht zu Angesicht – Die Portraitistin Marie Stein-Ranke“ geplant.
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...aus dieser Serie finden Sie unter www.NWZonline.de/oldenburger-museen

oder hier:

Das Augusteum: Galerie "Alte Meister"

Das Schloss: Landesgeschichte und mehr


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