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Dauerausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg

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Intro

Sie ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher in ihren Bann: die Oldenburger Museen. Allerdings stehen oftmals die Sonderausstellungen im Fokus, die eben einen besonderen Schwerpunkt setzen und dadurch viel Aufmerksamkeit erfahren.

Manch einer vergisst dabei vielleicht, dass auch das tägliche Brot der Ausstellungshäuser, die Dauerausstellungen, viele Höhepunkte bereithalten. Sie bilden den greifbaren Rahmen für die kunsthistorische und historische Forschungsarbeit in dieser Stadt. Daher wirft die NWZ in einer kleinen Serie einen Blick auf genau diese Ausstellungen.
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Natur und Mensch

Führung mit Museumsdirektorin Ursula Warnke
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„Wir haben hier einerseits ein künstlerische Installation, aber es ist auch die Arbeitsgrundlage für Bodenkundler, Geologen, Pflanzenkundler und Archäologen, die aus solchen Lackprofilen jede Menge ablesen können. Man erkennt darin zum Beispiel unterschiedliche Sedimentschichten, Grubenquerschnitte oder Leichenschatten aus Gräbern. Wir haben eine fast 400 Stücke umfassende Sammlung dieser Profile. Die können wir nicht alle ausstellen. Aber es ist sehr gut gelungen, hier in diesem Kunstwerk die ganze Bandbreite darzustellen und zu zeigen, welche ästhetischen Formen die Natur hinterlässt. Die archäologischen Profile erinnern mich noch an meine Zeit, als ich selbst Ausgrabungen gemacht habe und solche Profile geputzt habe. So habe ich viele Stunden meines Berufslebens verbracht.“
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„Die Steine wurden vor etwa 18000 Jahren während der letzten Eiszeit aus dem skandinavischen Raum hierher transportiert. Darunter sind zum Beispiel alte Granite und auch ein sogenannter Windkanter. Er wurde nach dem Abschmelzen der Gletscher durch Sand und Wind so poliert, dass er verschiedene Flächen aufweist. Alle diese Steine haben eine sehr bewegte Geschichte.“
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„Unser Aquarium zeigt in 16 Becken den Verlauf der Hunte mit ihrer Tier- und Pflanzenwelt. Es wurde zwar bereits 1976 eröffnet worden. Aber es beheimatet unsere jüngsten Ausstellungsobjekte: unsere Ringelnattern. Wir beziehen die Tiere aus einer Zucht, das ist eine ganz streng geschützte Art. Deswegen ist auch jedes Tier registriert. Sie werden gefüttert mit Lebendfutter und mit Tiefkühlfischen wie Stinten oder Moderlieschen. Wenn sie gefressen haben, legen sie sich gerne in die künstliche Sonne und verdauen.“
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„Es ist nicht nur der reine Metallwert des Goldes, sondern es hat einen besonderen Wert, weil es so ungewöhnlich ist. Das Stück wurde bei Ausschachtungsarbeiten für einen Graben in Wechloy gefunden. Es vereint mehrere Traditionen: Im Ursprung passt das Schmuckstück an die merowingerzeitlichen Goldscheibenfibeln aus dem 7. Jahrhundert. Das sieht man noch in den beiden Vogeldarstellungen. Durch die aufgelegten gewellten Goldbleche hat das Stück aber Anlehnung an seine Herstellungszeit, nämlich das 9. Jahrhundert. Das Besondere ist, dass sich hier Techniken aus zwei Jahrhunderten verbinden. Was es kostbar macht, ist, dass wir durch neue Untersuchungsmethoden noch neue Fragen an dieses alte Objekt stellen können.
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„Das Besondere, das man leicht übersieht, sind die szenischen Darstellungen auf diesem Werkzeug. Das Objekt stammt vermutlich von den Tschuktschen und es sind eindeutig Europäer dargestellt. Zu erkennen ist eine Art Offizier, der einen Stab hält und eine zweite Figur, zu der er spricht. In der weiteren Darstellung ist eine Walrossjagd zu sehen. Der Besuch der Europäer muss einen großen Eindruck bei den Einheimischen hinterlassen haben.“
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„Man sieht hier die Verbindung zwischen der Natur der Gegenwart und der darin befindlichen Archäologie. Die Torfmoose wachsen ungefähr einen Millimeter pro Jahr. Das heißt, es baut sich sehr langsam auf. Dadurch, dass es schneller wächst, als es verrottet, sind Moore ein sehr großer CO2-Speicher. Durch das besondere Milieu erhalten sich organische Objekte und Substanzen sehr gut. Deswegen haben wir so gute Erhaltungsbedingungen für Moorleichen, aber auch Textilien oder Holz.“
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„In unserem ethnologischen Magazin, das nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist, lagert dieser Plattenpanzer aus Wahlrosselfenbein, der bereits in den Anfängen des Museums Teil unserer Sammlung war. Es gibt weltweit nur noch ganz wenige solcher Plattenpanzer, vermutlich insgesamt nur drei Stück. Dies ist einer davon und damit wirklich ein großer Schatz. In südlicheren Ländern wurden solche Plattenpanzer auch aus Holz angefertigt. Aber je weiter man nach Norden kommt, wo das Holz knapper wird, desto mehr sind die Einheimischen auf Elfenbein ausgewichen. Dies ist also ein Stück aus dem hohen Norden, das den Tschuktschen zugerechnet wird.“
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"Das größte Stück ist das Museum selbst. Wir haben hier das Gebäude, das Gerhard Schnitger 1876 bis 1879 gebaut hat. Es war direkt als Museumsgebäude geplant. Bereits zu dieser Zeiten waren alle Sammlungsschwerpunkte des Hauses unter einem Dach ausgestellt. Schon 1895 wurde hier ein Klassenzimmer eingebaut. Man hat der Bildung einen sehr hohen Wert eingeräumt und wollte die Bevölkerung anhand der Sammlung bilden. Die Vermittlung anhand der Objekte war ein ganz modernern Ansatz."
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"Der Käfer ist ganz klein auf dem Pappschildchen zu sehen. Daneben ist er auf einem vergrößerten Modell besser zu erkennen. Er gräbt sich Gänge in den Sand, legt dort die Eier ab und füttert die Larven mit mikroskopisch kleinen Algen. Die größeren Larven graben sich dann selbst Gänge, um sich dort zu verpuppen."
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Direktorin des Landesmuseums Natur und Mensch
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Das Landesmuseum Natur und Mensch, Damm 38-44, bietet gleich drei Sammlungsschwerpunkte – Naturkunde, Archäologie und Völkerkunde.

Sonderausstellungen ziehen regelmäßig das Publikum an. Derzeit ist noch bis zum 16. September die Schau „Schamanen – Jäger und Heiler Sibiriens“ zu sehen.

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags 9 bis 17 Uhr; samstags und sonntags 10 bis 18 Uhr

Eintrittspreise: 4 Euro, ermäßigt 2,50 Euro, Kinder ab 7 Jahren 2,50 Euro, Familienkarte 6 Euro.

Weiter Infos im Internet unter www.naturundmensch.de
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