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Die Oldenburger Museen - Multimedia-Führung durch das Augusteum

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Intro

Sie ziehen jedes Jahr viele tausend Besucher in ihren Bann: die Oldenburger Museen. Allerdings stehen oftmals die Sonderausstellungen im Fokus, die eben einen besonderen Schwerpunkt setzen und dadurch viel Aufmerksamkeit erfahren.

Manch einer vergisst dabei vielleicht, dass auch das tägliche Brot der Ausstellungshäuser, die Dauerausstellungen, viele Höhepunkte bereithalten. Sie bilden den greifbaren Rahmen für die kunsthistorische und historische Forschungsarbeit in dieser Stadt. Daher wirft die NWZ in einer kleinen Serie einen Blick auf genau diese Ausstellungen.
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Augusteum

Führung mit Anna Heinze, Kuratorin Bildende Kunst und Kunstgewerbe
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"Mein Lieblingsbild ist eine ganz klassische Hochrenaissance-Darstellung. Zu sehen ist die Heilige Katharina, Königstochter in Alexandrien und eine Märtyrerin. Sie hat 50 Philosophen davon überzeugt, zum Christentum überzutreten. Das war etwas, was nicht ungestraft bleiben konnte zu dieser Zeit. Als Martyrium hat man sich überlegt, sie auf ein Wagenrad zu spannen, das mit Dornennägeln versehen war. Es ist allerdings nicht gelungen, sie zu foltern, weil vorher ein Blitz in das Rad eingeschlagen ist. Katharina ist aber am Ende enthauptet worden. Was mir an dem Bild gefällt, ist das große Ganze. Das Bild fügt sich wunderbar mit dem Rahmen zusammen, auch wenn es kein Originalrahmen aus dieser Zeit ist. Der Künstler war Raphael-Schüler in Rom, und das sieht man auch sehr gut an diesem Gemälde."
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"Es hat nicht den höchsten monetären Wert. Aber es wäre das wertvollste Bild, wenn man alles, was hier dargestellt ist, zu Geld machen würde. Der Antwerpener Künstler Francken hat einen Apoll ins Zentrum gesetzt, dem gehuldigt wird von den Seevölkern und den Erdvölkern. Zu erkennen sind enorme Reichtümer - Schmuck, Gold, Silber - die Apoll von den vier Erdteilen überreicht werden. Das Bild ist sehr reich an Details, weil es sich zusammensetzt aus Hunderten von kleinen Stillleben. Es gibt immer wieder Grüppchen von Obst und Gemüse, Meerestieren und Figuren, die alle zusammen die Darstellung bilden."
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"Das Stück, bei dem viele unserer Besucher nachfragen, was es damit auf sich hat, ist diese hängende Skulptur. Es handelt sich eigentlich um einen riesigen Kerzenleuchter, der in einer Kirche hing. Dargestellt ist eine Gruppe, die man Anna selbdritt nennt. Es handelt sich um eine Doppeldarstellung der Maria: auf der einen Seite Maria, die das Jesuskind auf ihrem Arm trägt. Auf der anderen Seite eine Drei-Generationen-Darstellung aus Anna, die ihre Tochter Maria auf dem Arm trägt, die wiederum das Christuskind hält."
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"Rund 600 Jahre alt ist das älteste Werk hier im Augusteum. Es ist von einem italienischen Meister aus Siena geschaffen worden. Dass es alt ist, sieht man sehr schön an der Darstellungsweise. Ganz typisch für diese Zeit ist der Goldgrund. Man hat noch nicht, wie später in Renaissance, Hintergründe gehabt, auf denen Landschaften oder Architektur zu sehen sind, sondern hat sie flach gehalten und mit Gold verziert. An diesem Stück wurde der Hintergrund besonders aufwändig punziert, das heißt, es wurde in den Goldhintergrund mit einer Punze ein Muster hineingestochen. Das Werk war ursprünglich in eine gotische Altararchitektur eingearbeitet."
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"Von jung kann man im Grunde genommen gar nicht sprechen, es ist immerhin schon rund 200 Jahre alt. Aber hier in der Sammlung ist es das jüngste Bild. Es ist gar nicht so einfach zu lesen, gerade in der heutigen Zeit, in der wir nicht mehr so vertraut sind mit antiken Figuren und mythologischen Gestalten. Links sieht man Apoll, auf der rechten Seite Mars und Minerva, also die Kriegsseite. Die Figuren in der Mitte krönen Apoll und wenden sich vom Krieg ab. Das Bild entstand im Zeitalter der Französischen Revolution und zeigt den Wunsch und die Vorausschau auf das beginnende Friedenszeitalter."
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"Das kleinste Werk haben wir dafür im Grunde genommen gleich zweimal. Es sind zwei Holztafeln, die Studien zeigen. Für Studien sind diese Darstellungen allerdings schon sehr fein und akribisch ausgearbeitet. Zu sehen sind zwei Orientalen, wobei man da auch genau hinschauen und sagen muss: Es sind zwei alte Männer in orientalischer Gewandung. Wahrscheinlich haben die beiden Stücke zusammengehört. Man sieht es am Format und in der Zuwendung der beiden Männer zueinander. So etwas war zu Beginn des 18. Jahrhunderts beliebt als Sammlerstück."
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"Unser größtes Werk passt gerade so eben in die Räumlichkeiten. Schon die Größe dieser Heiligendarstellung weist darauf hin, dass dieses Bild einmal als Altarbild in einer großen Kirche gedient hat. Es zeigt Dominikus, der predigt und zu dem die Menschen als Bittsteller kommen. Die große Qualität des Künstlers liegt in der unterschiedlichen Darstellungsweise der verschiedenen Figuren. Man sieht Frauen und Männer, Alte und Junge, manchen schauen verzweifelt, andere schauen flehend, wieder andere wie irre zu dem Heiligen, den sie bitten, etwas für sie zu tun."
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"Genau genommen ist es sogar das größte Werk, aber es wird häufig übersehen, weil es sich über uns befindet. Es ist eine Decken- und Wandmalerei, die extra für das Augusteum von einem Künstler namens Christian Griepenkerl gestaltet wurde. Das Programm war vorgegeben, man hat nach dem Bau des Augusteums einen Wettbewerb ausgerufen für Maler. Vorgegeben war, die wichtigsten Künstler- und Malschulen darzustellen. Dadurch haben wir hier ein Who-is-who der Kunstgeschichte - von der Antike über italienische Meister bis hin zu deutschen, flämischen und französischen Künstlern."
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Kuratorin Bildende Kunst und Kunstgewerbe am Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg
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Zum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg gehört auch das Augusteum an der Elisabethstraße 1.

Es beherbergt die Galerie „Alte Meister“ mit der Sammlung italienischer, niederländischer, französischer und deutscher Malerei vom 15. bis zum 18. Jahrhundert. Im Galeriesaal werden Sonderausstellungen gezeigt.

Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr.

Der Eintrittspreis beträgt 6 Euro, ermäßigt 4 Euro. Kinder von sieben bis 17 Jahren zahlen 1,50 Euro. Eine Familienkarte ist für 10 Euro zu haben.

Ab 26. Mai: Sonderausstellung „Exotische Pflanzen – Blumenwelten von Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff“.





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...aus dieser Serien finden Sie unter www.NWZonline.de/oldenburger-museen

oder hier:

Das Prinzenpalais: Galerie "Neue Meister"

Das Schloss: Landesgeschichte und mehr


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