Mein Dorf – Unterwegs in der Gemeinde Ganderkesee
Unterwegs in der Gemeinde GanderkeseeMein DorfBewohner zeigen ihre Lieblingsplätze
Wirklich?
In der Gemeinde Ganderkesee gibt es etliche junge Leute, die ihr Dorf und ihre Menschen mögen, in den örtlichen Vereinen mitmischen und zu Maifeiern oder Schützenfesten ebenso gerne gehen wie zu Partys mit Altersgenossen.
Die NWZ wird einige in den nächsten Wochen besuchen und mit ihnen zu Plätzen in den Dörfern fahren, die den jungen Menschen etwas bedeuten.
Folge 1
Falkenburg und Habbrügge
Text und Bilder: Hergen Schelling
Folge 2
Almsloh
Text und Bilder: Lina Bande
Folge 3
Schlutter
Text und Bilder: Hergen Schelling
Folge 4
Bergedorf
Text und Bilder: Louisa von Essen, Claus Hock
Folge 5
Hengsterholz-Havekost/Sethe
Text und Bilder: Lina Bande
Folge 6
Kühlingen
Text: Karoline Schulz
Bilder: Karoline Schulz, Finja und Karin Wilkens
Folge 7
Steinkimmen
Text und Bilder: Lina Bande
Folge 8
Bürstel und Immer
Text und Bilder: Sonja Klanke
Folge 9
Hohenböken
Text und Bilder: Hergen Schelling
Folge 10
Ganderkesee
Text und Bilder: Karoline Schulz
(Bild: moewenblick.de)
Falkenburg und Habbrügge (Corinna Lüschen)
Falkenburg und HabbrüggeUnterwegs mit: Corinna Lüschen"Zu Hause ist es einfach am schönsten"
Die Lehrerin im Referendariat lebt gern auf dem Land. Sie schätzt die gute Nachbarschaft im Dorf: „Wir haben hier ein gutes Verhältnis, auch zwischen den verschiedenen Generationen“, sagt die junge Frau, die selbst mit ihrer Oma unter einem Dach wohnt.
Im Schützenverein ist Corinna Lüschen besonders aktiv, aber auch im Ortsverein engagiert sie sich. Ansonsten fährt sie in der Freizeit viel Fahrrad, gerne zum Falkensteinsee oder in den Hasbruch – immer nah dran an Falkenburg und Habbrügge
(Bild: moewenblick.de)
HabbrüggeHühner und FamilieNur fürs Studium weggezogen
Beruflich hat die Habbrüggerin indes mehr mit „Küken“ zu tun: Seit Februar 2017 absolviert die junge Lehrerin ihr Referendariat an der Grundschule Deichhorst in Delmenhorst, wo sie Mathe und Sachkunde unterrichtet.
Studiert hat sie fünf Jahre lang in Vechta – die einzige Zeit, in der sie (zumindest unter der Woche) nicht in Habbrügge gewohnt hat.
(Bild: Hergen Schelling)
Habbrügge800 Jahre GeschichteAls Jugendliche geholfen
(Bild: Hergen Schelling)
HabbrüggeKurze Wege für KinderEltern kämpften für Erhalt der Schule
„Schön, dass es noch eine Schule im Dorf gibt“, freut sich Corinna Lüschen, die selber hier vier Jahre zur Schule ging und nun selbst unterrichtet, über kurze Wege für die Kinder.
(Bild: Hergen Schelling)
FalkenburgUnter den LindenIn der Jungen Gruppe aktiv
Corinna Lüschen ist im Ortsverein und gehört zur Jungen Gruppe Falkenburg, die diese Veranstaltungen mit organisiert. Sie schätzt an der Gruppe von 14- bis 30-Jährigen den festen Zusammenhalt ohne allzu starre Vereinsstrukturen.
(Bild: Hergen Schelling)
FalkenburgImmer ins SchwarzeNachwuchs ans Dorf binden
(Bild: Hergen Schelling)
Almsloh – Alessandra Niehaus
AlmslohUnterwegs mit: Alessandra NiehausLeben im Einklang mit der Natur
Die 23-Jährige lebt seit ihrer Geburt dort, ein anderer Wohnort komme für sie auch gar nicht in Frage. Dabei pendelt sie seit einigen Jahren jeden Tag nach Wildeshausen, ging dort erst zum Fachgymnasium und arbeitet auch nun nach ihrer Ausbildung zur Industriekauffrau weiter in der Kreisstadt. „Da ist es zwar auch ganz nett, aber umziehen ist überhaupt nicht drin!“, sagt sie lachend.
(Bild: Lina Bande)
AlmslohGenerationen in den BäumenKornblumen erfreuen
Auf dem alten Baum nahe des Elise-Fink-Wegs seien schon unzählige Generationen geklettert, meint Alessandra. Davon zeugen auch die Schnitzereien in der Rinde.
„Ich bin gerne in der Natur unterwegs“, sagt sie – und hat auch kein Problem damit, für ein Foto durch Brennnesseln zu stapfen.
(Bild: Lina Bande)
AlmslohIns Dorfleben eingebunden"Jeder kennt hier jeden"
„Jeder kennt hier jeden im Dorf, das finde ich toll“, sagt die 23-Jährige. „Bei Hochzeiten, Schützenfesten und anderen Feiern kommen die Nachbarn alle zum Schmücken und Kranzbinden zusammen“, erzählt Alessandra.
Und sie muss es wissen, denn als Alessandra 2015 Schützenkönigin in Urneburg wurde, war das auch ein Grund, um Haus und Hof auszuschmücken. „In den Verein bin ich so reingewachsen, der Großteil meiner Familie ist dort Mitglied“, so Alessandra. Seit einiger Zeit ist sie selbst als Jugendbetreuerin ins Vereinsleben eingebunden.
(Bild: Lina Bande)
AlmslohSalzgitter fürs Dorfleben aufgegebenMorgens Eichhörnchen vor dem Fenster
(Bild: Lina Bande)
AlmslohIn der SandkuhleSpazierengehen im Sommer, Schlittenfahren im Winter
(Bild: Lina Bande)
AlmslohAm MühlsteinZentrum des Dorflebens
Dass es in Almsloh keine Geschäfte oder Einkaufsmöglichkeiten gibt, stört die junge Frau indes nicht. „Man ist ja schnell überall in Ganderkesee und in Elmeloh, das geht alles“, sagt sie. Allerdings sei man ohne Führerschein schon aufgeschmissen, auch den Hofladen von Familie Strudthoff vermisst sie. „Und es ist ein bisschen schade, dass ich hier die einzige in meiner Generation bin“, bedauert Alessandra. Weg will sie trotz allem aber nicht: „Wir haben so ein tolles großes Grundstück, ich bin hier aufgewachsen. Jetzt bleib’ ich auch hier!“
(Bild: Lina Bande)
Schlutter – Tim Wieker
SchlutterUnterwegs mit: Tim WiekerNach dem Abitur erstmal raus
(Bild: Paseo Nuevo Shopping Center near State Street in Santa Barbara, Foto von Caroline Culler, CreativeCommons-Lizenz CC-BY-SA 4.0)
SchlutterMit Carlo an die DelmeSeit zwei Jahren gehört der Hund zur Familie
Heute weiß er die Natur in Schlutter zu schätzen. Zum Beispiel: Nicht weit von Tim Wiekers Zuhause fließt die Delme – ein beliebtes Ziel besonders für Labrador „Carlo“, der seit zwei Jahren zur Familie gehört – und einen wichtigen Grund lieferte, um vom dichter besiedelten Ganderkesee ins weitläufige und beschauliche Schlutter zurückzukehren. Denn "Carlos" stürzt sich gern für ein kurzes Bad ins Wasser, möglichst immer an derselben Stelle.
Sein Herrchen schätzt mehr die Wege dorthin. Die ruhigen Ecken östlich von Schlutter findet Tim Wieker ideal zum Laufen mit dem Hund oder Fahrradfahren mit Freundin Julia.
(Bild: Hergen Schelling)
SchlutterDas ganze Leben vor der TürHeimat auf dem Hof
Praktisch vor seiner Haustür gab es vergangene Woche mächtig Theater: Auf dem Hof Hegeler führte die Speelkoppel Hoyerswege ihr Freilicht-Stück auf. Tim hat nicht mitgespielt, aber selbstverständlich mit angepackt bei Vorbereitung und Abbau.
(Bild: Hergen Schelling)
SchlutterMittendrin statt nur dabeiSchritt für Schritt ins Dorfleben zurück
Eine Konstante war dabei stets das Fußballspielen. Auf dem Spiel- und Bolzplatz an der Hoyersweger Straße hat Tim Wieker früher oft die Nachmittage verbracht. Heute schießt der 28-Jährige auf größere Tore: als Stürmer bei Kickers Ganderkesee. In dem Verein engagiert er sich auch ehrenamtlich als Kassenwart.
In den Vereinen in Schlutter ist er bisher nicht aktiv, hat sich aber fest vorgenommen, dem Ortsverein beizutreten, der auf dem Spiel- und Bolzplatz immer noch sein Sommerfest ausrichtet.
(Bild: Hergen Schelling)
SchlutterSchnack mit den NachbarnZwischen Individualität und Gemeinschaft
Und den Schnack gibt es nicht an den Buswartehäuschen in Schlutter und Umgebung. Obwohl diese immer einen Gesprächsanlass bieten, denn alle haben eine besondere Note: Mit viel Liebe zum Detail hat der Ortsverein sie ganz eigenwillig um- oder neugebaut – zum Beispiel mit einem grün bewachsenen Dach.
Hier, an der Ecke Schlutterbrink/Schützenstraße, wird stets das Dachblütenfest gefeiert. In diesem Jahr, am 3. Juni, war auch Tim Wieker das erste Mal dabei – und lange: „Es wurde ziemlich spät."
(Bild: Hergen Schelling)
SchlutterKunst im MittelpunktGasthof vor Ort wichtig
Wichtig ist Tim Wieker aber auch, dass Schlutter mit dem Restaurant „Zur Eiche“ immer noch einen Gasthof vor Ort hat.
(Bild: Hergen Schelling)
Bergedorf – Hendrik Stöver und Marc von Seggern
BergedorfDas Herz hängt am DorfRückkehr zum Landleben
Hendrik Stöver wohnte während des ersten Semesters an der Jade, zog dann aber wieder zurück zu seinen Eltern nach Bergedorf. Marc hielt es länger aus, ergriff dann aber die Chance, seine Bachelor-Arbeit bei Airbus in Bremen zu schreiben. „Man kann hier viel besser Stress abbauen“, erklärt Hendrik. In der Stadt sei es nie ruhig: Straßenlärm, Hupkonzerte und Sirenen – da könne man oft nicht schlafen und richtig abschalten.
„Erfahrungen sammeln ist gut und wichtig, aber alle, die auf dem Land aufgewachsen sind, wollen dieses Leben nicht missen“, meint Marc. Aber er weiß auch, dass man heute flexibel sein muss: „Wer weiß, wo der Beruf mich hin verschlägt“, so der Student. Klar ist für die beiden: „Unser Herz wird immer an Bergedorf hängen!“
(Bild: Louisa von Essen)
BergedorfEngagement für die GemeinschaftTraditionen sind wichtig
Hendrik und Marc engagieren sich beide im Vorstand des Dorfausschusses und organisieren Höhepunkte wie das jährliche Osterfeuer oder das Maibaumsetzen. Zudem sind sie in der Feuerwehr aktiv und Hendrik schießt auch im Bergedorfer Schützenverein.
Aber sind Veranstaltungen wie das Osterfeuer oder der Maibaum überhaupt noch zeitgemäß? „Traditionen sind wichtig“, findet Marc von Seggern. Und gerade die würden in der Stadt nicht funktionieren. „Der Zusammenhalt fehlt einfach.“
(Bild: Louisa von Essen)
BergedorfKeine SelbtsverständlichkeitGenerationsübergreifende Gemeinschaft
Als Oberfeuererwehrmänner der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr sind die zwei mindestens einmal im Monat beim Dienstabend. „Bei uns Jungs gehört das einfach mit dazu“, erklärt Stöver, dessen Vater selbst stellvertretender Ortsbrandmeister ist. Die meisten Erwachsenen seien in der Feuerwehr, da trete man mit 16 gerne in die elterlichen Fußstapfen. Und auch in der Feuerwehr gelte, was in der Dorfgemeinschaft ganz oben steht: Der Zusammenhalt von Alt und Jung. „Das ist das Schöne: Fast alles hier läuft generationsübergreifend ab“, sind sich Marc und Hendrik einig.
(Bild: Claus Hock)
BergedorfEntspannung suchenLandleben bietet viele Freiheiten
(Bild: Louisa von Essen)
BergedorfSpielplatz im ZentrumFast alle Aktivitäten gemeinsam
(Bild: Claus Hock)
BergedorfKunstwerk am WindradGemälde zeigt Bergedorf
(Bild: Claus Hock)
Havekost-Hengsterholz - Menke Kubitza
Hengsterholz-Havekost-SetheGar nicht hier wegGroßstadtleben kommt nicht infrage
(Bild: Lina Bande)
Hengsterholz-Havekost-SetheAbsolute RuheBauernhof liegt inmitten von Feldern und Wiesen
Umgeben von Feldern und Wiesen betreibt die Familie den Hof noch im Nebenerwerb: ein paar Schweine und Schafe, ein paar Wiesen in Sethe gehören dazu. Menke selbst ist gelernter Landwirt, arbeitet nur ein paar hundert Meter weiter auf dem Hof der Familie Witte. „Da hab ich schon früher immer mitgeholfen, da passte das gut“, erzählt er. Den eigenen Hof wieder zum Vollerwerb auszubauen würde sich derweil gar nicht lohnen – allein schon wegen der ganzen Vorschriften.
Während Menke hier auf jeden Fall bleiben möchte, zog es seine ältere Schwester erst einmal in die Stadt zum Studieren. „Eigentlich wollte sie auch nicht wieder aufs Land, aber jetzt wohnt sie doch in Uhlhorn“, meint Menke grinsend.
(Bild: Lina Bande)
Hengsterholz-Havekost-SetheAuf jeden Fall hierbleibenTolle Gemeinschaft
Wirklich zugehörig fühlt sich Menke zu den Nachbarn aus Sethe – ob es das Kranzbinden für einen Schützenkönig oder die Organisation des Osterfeuers ist.
(Bild: Lina Bande)
Hengsterholz-Havekost-SetheSchon als Kind gestartetIm Schützenverein dabei
(Bild: Lina Bande)
Hengsterholz-Havekost-SetheDörfer halten zusammenVereinsleben gehört dazu
(Bild: Lina Bande)
Als Wohnort gibt Menke zwar immer Sethe an, Havekost und Hengsterholz gehören für ihn aber genau so dazu, nicht nur wegen der Feuerwehr oder des Schützenvereins. „Wir haben hier gemeinsam so viele Veranstaltungen, zum Beispiel das Osterfeuer und den Grillabend“, zählt er auf. „Und man kennt hier jeden, das ist eine tolle Gemeinschaft und ein toller Zusammenhalt“, erzählt der 22-Jährige. Havekost sei für ihn dabei der Mittelpunkt der drei Bauerschaften. Und wenn dann doch mal etwas fehlt, dann sei Ganderkesee ja nicht weit. Auch zur Schule fuhr er meistens mit dem Fahrrad.
Nur junge Leute, die gibt es in den drei Bauerschaften kaum. „Ein paar in meinem Alter sind hier zwar, aber wir haben auch eine sehr gute Verbindung nach Immer und Bürstel“, sagt Menke. „Die Dörfer liegen ja alle dicht zusammen, da gehören wir dann einfach da dazu.“ Und mit den übrigen Mitgliedern des Kegelclubs, dem Menke in Immer angehört, wird dann nicht nur regelmäßig gekegelt, sondern es geht auch auf Kohlfahrt oder an Fasching um den Ring. Da halten die Dörfer zusammen.
Kühlingen - Finja und Femke Wilkens
KühlingenLiebe zum LandlebenWeltoffen und heimatverbunden
Beide haben die Erfahrung gemacht, wie es ist, fernab der Heimat zu leben. Als Erste zog es Femke 2013, damals frisch gebackene Betriebswirtin in der Landwirtschaft, nach Australien. Dort arbeitete sie mehrere Monate lang auf verschiedenen Farmen.
Ein Jahr später hatte Finja ihre Ausbildung zur Speditionskauffrau gerade abgeschlossen, als es sie ebenfalls auf den fünften Kontinent zog. Bei ihrem Aufenthalt in Australien und Neuseeland blieb es nicht: Im vorigen Jahr unterbrach sie ihr Betriebswirtschafts- und Management-Studium, um durch Zentral- und Mittelamerika zu reisen.
(Bild: Karin Wilkens)
KühlingenAm Wochenende nach Hause Privatsphäre auf dem Hof ist rar
Und das, obwohl dort – jedenfalls zwischen Mai und Anfang Oktober – Privatsphäre rar ist. In der 13. Saison betreibt Familie Wilkens ein Melkhus auf ihrem „Spiel- und Spaßhof“ an der Kühlinger Straße, und an Schönwettertagen tummeln sich dort zahllose Gäste. Finja und Femke gefällt das – auch wenn sie in ihrer Freizeit immer mit anpacken müssen.
(Bild: Karin Wilkens)
KühlingenWo wollt ihr leben?Zukunft gern im Dorf der Kindheit
Doch gut vorstellen könnte auch sie sich, eines Tages wieder ganz in Kühlingen zu leben. Sie bedauert sehr, dass es derzeit praktisch unmöglich ist, im Dorf zu bauen.
(Bild: Finja Wilkens)
KühlingenMit dem Melkhus aufgewachsenAlle packen zum Wohl der Gäste mit an
Während sich Studentin Finja vorstellen kann, das Melkhus eines Tages weiterzuführen, zieht es ihre Schwester, die eine landwirtschaftliche Ausbildung absolviert hat, eher in den Stall. Sie würde den Part hinter den Kulissen vorziehen und zum Beispiel Kuchen backen, sagt Femke. „Früher wusste kaum jemand, wo Kühlingen ist“, erklärt Finja. „Heute wissen die meisten, wo das Melkhus ist.“
(Bild: Karoline Schulz)
KühlingenStille Momente sind seltenZum Entspannen in die Hängematte aus Mexiko
Die Arbeit auf dem Hof beschreiben beide Frauen als „positiven Stress“. Einen Nachteil sehen die beiden im Landleben nicht – außer, dass sie als Jugendliche immer vergleichsweise weite Strecken auf dem Rad zurücklegen mussten, um etwa nach Ganderkesee zu gelangen.
(Bild: Karoline Schulz)
KühlingenAuf einen Sprung in den HasbruchWald dient oft als Fotokulisse
Als Kinder hat Vater Hans-Gerd die beiden oft mit in den Hasbruch genommen, um ihnen die alten Eichen zu zeigen. Wie Vater und Opa möchte Femke bald den Jagdschein erwerben.
(Bild: Karoline Schulz)
KühlingenMein liebstes Hobby? - Kühe!Eine Schwester modelt - die andere fotografiert
Für deren Fotos, wie dieses hier, schlüpft Femke gerne mal in des Rolles des Modells. Aktuell besitzt sie keine eigenen Kühe mehr, möchte sich aber bald wieder einige Mutterkühe anschaffen – „nur als Hobby“.
(Bild: Finja Wilkens)
KühlingenTreffpunkt: FriedenseicheFürs Vereinsleben bleibt wenig Zeit
Aber beide waren seinerzeit Jugend- und Juniorenköniginnen des Schützenvereins Grüppenbühren. Und beim TSV Grüppenbühren-Bookhorn gehören sie der Faschingstruppe an, die mit ihren Festwagen regelmäßig Preise beim Fasching um den Ring abräumt.
(Bild: Karoline Schulz)
Steinkimmen - Christoph Eckert
SteinkimmenZu Hause ist es einfach am schönstenAltes Haus wird neue Heimat
Sein Großvater hatte dort die alte Schule gekauft, und seitdem war Christoph auch nur für kurze Zeit nicht in seinem Heimatdorf: „Ich hab mit meiner Freundin ein Jahr in Ganderkesee gewohnt, aber das war nichts für mich“, sagt der Landmaschinenmechaniker. „Das war ein Vier-Parteien-Haus, und wenn man mal später nach Hause kam, gab es Ärger von den Nachbarn“, erzählt Christoph.
Da passte es umso besser, dass ein Einfamilienhaus in direkter Nachbarschaft der alten Schule Steinkimmen leer stand. Für Christoph und Desiree ging es zurück aufs Land – „und hier stört es nun auch keinen, wenn ich mal am Sonntag was flexe oder so“, sagt Christoph lachend.
Das Haus war derweil ein echter Glückfall, denn Bauland ist in Steinkimmen so rar, dass im Grunde nur die Sanierung alter Häuser eine Option ist. Dabei wollen viele junge Leute aus Christophs Generation eigentlich gerne in die Heimat zurückkehren. „Jeder kennt hier jeden und man steht zueinander und hilft sich“, sagt der 24-Jährige. Und schön ruhig sei es auch.
SteinkimmenEinsatz für die HeimatMit 24 Jahren schon Vereinschef
Direkt mit 18 Jahren trat Christoph Eckert in den Ortsverein Steinkimmen ein, wurde kurz danach in den Beirat gewählt. „Und als Gerold Cordes das Amt des Vorsitzenden abgeben wollte, waren sich alle einig, dass ich das machen soll“, erzählt der 24-Jährige. „Am und im Dorphus spielt sich bei uns fast alles ab“, sagt er. Bei den vielen Veranstaltungen, die der Verein ausrichtet, möchte er künftig auch wieder verstärkt darauf achten, wie man die Kinder mit einbringen kann – zum Beispiel „mit Stockbrot beim Osterfeuer“.
SteinkimmenDie Familie ganz nahGerne zu Besuch
SteinkimmenKindertage noch präsentAlter Spielplatz existiert noch immer
Eine feste Institution war auch lange das „Vosteener Eck“: „Da waren wir oft und haben zum Beispiel Billard gespielt“, so der 24-Jährige. „Da sind alle traurig, dass das nun geschlossen ist.“
SteinkimmenMarkanter Wegweiser Alter Fernsehturm wird fehlen
Ein bisschen traurig ist er aber schon, dass der alte Turm bald endgültig abgebaut wird: „Den finde ich ehrlich gesagt schöner als den neuen Turm.“
SteinkimmenNatur als SpielplatzUnmut über wucherndes Gras
Was er allerdings sehr schade findet: Der vor einigen Jahren angelegte Radweg entlang des Alten Postwegs, der zu einem der beiden Gräber führt, ist mittlerweile vollkommen zugewachsen. „Da steht nur noch eine Bank mitten im hohen Gras“, so der Vorsitzende des Ortsvereins.
Wegziehen will Christoph trotzdem nicht mehr: „Ich bleibe hier, mich kriegt man hier nur noch mit dem Kombi weg“, sagt er grinsend.
Bürstel-Immer - Malte Lüschen
Bürstel-ImmerNirgendwo so schön wie zu HauseWegziehen kommt nicht infrage
Während seiner Ausbildung verbrachte er ein Jahr in Diepholz. 2013/2014 arbeitete er dort in einem landwirtschaftlichen Betrieb. „Man wird auf jeden Fall selbstständiger, wenn man von zu Hause weg ist, und man lernt neue Leute kennen“, kann er der Zeit in Diepholz Positives abgewinnen. Aber so schön wie in Bürstel ist es dann eben doch nicht.
Bürstel-ImmerFamilientradition fortführenSchon als Kind war sein Berufswunsch klar
Auch heute noch arbeiten Vater und Sohn Hand in Hand. „Wir kommen gut klar. Jeder hat seinen Schwerpunkt. Ich kümmere mich um die Sauenhaltung und er um die Ferkelaufzucht. Aber jeder unterstützt den anderen“, berichtet der staatlich geprüfte Betriebswirt. Stück für Stück übernehme er mehr Verantwortung.
Bürstel-ImmerSeit der Kindheit verbundenFreunde leben alle hier
Bürstel-ImmerJung und engagiertIm Vorstand des Orts- und Heimatvereins aktiv
Bürstel-ImmerGeselligkeit im VordergrundGemeinschaft mit Festen stärken
Bei Feiern findet man ihn nicht nur vor, sondern auch hinter der Theke: „Da kommt man mit allen gut ins Gespräch“, sagt Malte. Er schätze besonders die Geselligkeit.
Bürstel-ImmerMit anpackenVereinsleben ist wichtig
Bürstel-ImmerBeim Feiern dabeiDoppeldorf stellt einiges auf die Beine
Und ob Schützenfest, Osterfeuer, Maibaumsetzen oder das alljährliche Fußballturnier, Malte findet: „Für so kleine Orte ist das wirklich vorzeigbar.“
Hohenböken – Matthias Rickes und Nora Jankowiak
HohenbökenDie eigene Scholle gefundenMatthias Rickes und Nora Jankowiak
HohenbökenWohnen mit GeschichtePaar ist heimisch geworden
Unterm Dach, wo früher Schinken und Würste geräuchert wurden, können sie noch ausbauen. Zurzeit stecken die beiden ihre Energie aber vor allem in den Gemüsegarten, wo gerade die Kartoffeln heranwachsen. Ihr erste Spargelbeet hatten sie im Frühjahr auch schon angelegt – aber darauf noch nichts geerntet. „Es macht einfach Spaß, zu sehen, wie alles wächst“, schwärmt Nora Jankowiak.
HohenbökenEngagement im BürgervereinArbeiten in der Region
Das Paar lernte sich beim Studium in Göttingen kennen. „Geplant war der Hauskauf nicht“, sagen sie. Als Matthias Rickes die Stelle an den BBS in Varel bekam und Nora Jankowiak eine Anstellung als Fachkraft für Medizin-Controlling in der Klinik
des Elmeloher Wichernstifts fand, wollte das Paar zunächst bei seinen Eltern in Bookholzberg einziehen – doch dann stießen sie auf das Anwesen in Hohenböken und entschieden sich ziemlich spontan dafür. „Wir sind froh, dass das geklappt hat“, sagen sie.
HohenbökenIn Landschaft verliebtBlick ins Land kommt an
Die weite Landschaft des Hohenbökener Moores erkunden Matthias Rickes und Nora Jankowiak aber gerne mit dem Fahrrad oder bei Spaziergängen mit Hündin Frieda. Ihr Lieblingsplatz ist ganz im Norden des Gebietes, wo die schmale Straße endet und die Gemeinde- und Kreisgrenze verläuft. Über den Stedinger Kanal reicht der Blick von hier aus weit in die Wesermarsch hinein.
HohenbökenViel Platz für TierePaar hält Wollschweine
Ganderkesee - Elina Neugebauer
GanderkeseeZwischen Heimatgefühl und FernwehElina Neugebauer
Mit Ganderkesee verwurzelt ist Elina indes sehr wohl. Sie könne sich keinen anderen Wohnort in Deutschland vorstellen, sagt sie. In Deutschland, wohlgemerkt. Denn Elinas Leidenschaft gehört Asien.