Inszenierung am Oldenburger Schloss Frosch, wo bist du?! von Jantje Ziegeler
Inszenierung am Oldenburger Schloss Frosch, wo bist du?! von Jantje Ziegeler
(Bilder: Torsten von Reeken (oben), Stephan Walzl)
Schloss in Aufruhr
(Bild: Jantje Ziegeler)
Aber alles halb so wild
Unter dem Namen „KassettenKind“ entwickeln die beiden Hamburgerinnen nämlich seit 2011 besondere Hörspiele in Norddeutschland; Hörspiele, die begehbar, selbst erlebbar sind.
Entstanden ist das aktuelle Stück im Kontext des Banden!-Festivals des Oldenburgischen Staatstheaters (30. März bis 1. April 2017), das Künstler verschiedener Genres miteinander verknüpft.
(Bild: Torsten von Reeken)
Geheimnisvoll
„Echte Geschichte mischt sich dabei mit Fiktion“, erklärt Insa Schwartz. Schließlich entwickeln sie und Lotte Schwarz keine Audio-Guides zur Wissensvermittlung, betreiben keine Museumspädagogik. Stattdessen lassen sie die Besucher eintauchen in eine neue Version des Grimmschen Märchens „Der Froschkönig“.
„Geh da links zu dem Fenster bei der Vitrine“, weist die Stimme im Ohr den Besucher an. Der Boden knarzt. Sowohl im Hörspiel als auch in echt unter dem Besucher. „Bleib stehen und hock dich hin.“ – Oooh… was liegt denn dort versteckt…?
„Es gibt tolle, geheimnisvolle Orte zu entdecken“, verspricht Lotte Schwarz, „man darf Requisiten benutzen, essen, werfen oder auch mitnehmen.“
Das sind KassettenKind
Ein begehbares Hörspiel ist ein intermediales Format, das an das zeitgenössische Format des Audiowalks angelehnt ist. Die Besucher begeben sich auf eine Art poetisch-ästhetische Reise, auf der sie vorwiegend altbekannte Geschichten in einer entstaubten aktualisierten Form mit allen Sinnen erleben können. Ausgestattet mit Kopfhörern und Mp3-Player werden die Besucher einzeln entlang einer festgelegten Route durch die Natur oder durch öffentliche Räume geleitet.
Tick tack tick tack
(Bild: Jantje Ziegeler)
Gemeinsam
(Bild: Stephan Walzl)
Ein Erlebnis für alle Beteiligten
Außerdem: „Sonst geht es viel um Vergangenheit und Forschung. Das jetzt ist etwas Charmantes, über das man sich einfach mal aus vollem Herzen freuen kann.“
Auch für die Mitarbeiter selbst sei die Inszenierung interessant und spannend, denn es werden Räumlichkeiten mit einbezogen, die eigentlich nicht zu den Schauräumen zählen, jetzt aber extra hergerichtet worden sind.
„Dadurch erleben wir das Museum auf eine ganz andere Weise, das ist schon schön“, sagt der Provenienzforscher.
(Bild: Stephan Walzl)
Erfolgreiches Konzept
„Ich könnte mir das Konzept auch an anderen Orten vorstellen“, sagt Matthias Grön, Leitender Dramaturg für die Sparte Junges Theater am Staatstheater. Über ihn kam der Kontakt zu KassettenKind zustande. „Wir versuchen, das Stück in der neuen Spielzeit wieder aufzunehmen“, sagt er. Schließlich sind nahezu alle Termine bis Ende Mai bereits ausverkauft. Aber: Da es bei Besuchen von Schulklassen immer noch einzelne freie Plätze gibt, lohnt es sich, bei Interesse vor einem Termin einfach mal im Schloss nachzufragen.
(Bild: Stephan Walzl)