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Frosch in Not

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Immer dem Quaken nach: Im Rahmen des Oldenburger Banden!-Festivals können sich Zuschauer auf eine geheimnisvolle Reise durch das Schloss begeben. Mit Kopfhörern und MP3-Player ausgestattet verschwimmen bei dem Hörspiel „Frosch in Not“ von Insa Schwartz und Lotte Schwarz Realität und Fiktion.

(Bilder: Torsten von Reeken (oben), Stephan Walzl)
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Stolz und imposant streckt sich das Oldenburger Schloss dem blauen Himmel entgegen. Edle Schätze präsentiert das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in den hiesigen historischen Räumen. Doch der friedliche Schein trügt: Hinter den Mauern ist die Welt aus den Fugen geraten. Diagnose: akuter Froschbefall. Uäääh! Findet vor allem Museumsmitarbeiterin Inken Meyer. Zumal sie doch allergisch gegen Frösche ist.

(Bild: Jantje Ziegeler)


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...Nein, eigentlich sogar: alles wunderbar! Wer sich einfach mal selbst auf die Suche nach dem quakigen Störenfried begibt, wird das schnell feststellen. „Frosch in Not“ heißt die poetisch-ästhetische Reise, auf die die Künstlerinnen Insa Schwartz (links) und Lotte Schwarz ab Samstag, 25.3., die Besucher durch das Oldenburger Schloss schicken.
Unter dem Namen „KassettenKind“ entwickeln die beiden Hamburgerinnen nämlich seit 2011 besondere Hörspiele in Norddeutschland; Hörspiele, die begehbar, selbst erlebbar sind.
Entstanden ist das aktuelle Stück im Kontext des Banden!-Festivals des Oldenburgischen Staatstheaters (30. März bis 1. April 2017), das Künstler verschiedener Genres miteinander verknüpft.

(Bild: Torsten von Reeken)

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Ausgestattet mit Kopfhörern und einem MP3-Player werden „Frosch in Not“-Besucher von der fiktiven Figur „Prof. Wiechmann“ durch die antiken Räume geleitet.

„Echte Geschichte mischt sich dabei mit Fiktion“, erklärt Insa Schwartz. Schließlich entwickeln sie und Lotte Schwarz keine Audio-Guides zur Wissensvermittlung, betreiben keine Museumspädagogik. Stattdessen lassen sie die Besucher eintauchen in eine neue Version des Grimmschen Märchens „Der Froschkönig“.

„Geh da links zu dem Fenster bei der Vitrine“, weist die Stimme im Ohr den Besucher an. Der Boden knarzt. Sowohl im Hörspiel als auch in echt unter dem Besucher. „Bleib stehen und hock dich hin.“ – Oooh… was liegt denn dort versteckt…?

„Es gibt tolle, geheimnisvolle Orte zu entdecken“, verspricht Lotte Schwarz, „man darf Requisiten benutzen, essen, werfen oder auch mitnehmen.“

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Bislang haben die beiden Künstlerinnen ihre Stücke vor allem in der freien Natur inszeniert. Einen Einblick in eines der Projekte von „KassettenKind“ vermittelt dieses Video auf Youtube; es handelt sich um die Inszenierung „F:INN“ am Theater Konstanz.
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Kennengelernt haben sich Insa Schwartz, gebürtige Oldenburgerin, und Lotte Schwarz in Hildesheim, wo sie Kulturwissenschaften und Ästhetische Praxis studierten. Ihr erstes sogenanntes begehbares Hörspiel  – dabei handelte es sich um ihr Diplomprojekt 2011 – wurde gut angenommen, gewann sogar einen Förderpreis. Und dann folgte eine Produktion nach der anderen. „Uns ist wichtig, dass die Besucher direkt am Ort des Geschehens sind“, sagt Lotte Schwarz, „es ist ein sehr sinnliches Projekt.“

Ein begehbares Hörspiel ist ein intermediales Format, das an das zeitgenössische Format des Audiowalks angelehnt ist. Die Besucher begeben sich auf eine Art poetisch-ästhetische Reise, auf der sie vorwiegend altbekannte Geschichten in einer entstaubten aktualisierten Form mit allen Sinnen erleben können. Ausgestattet mit Kopfhörern und Mp3-Player werden die Besucher einzeln entlang einer festgelegten Route durch die Natur oder durch öffentliche Räume geleitet.
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Im Fünf-Minuten-Takt werden die Besucher auf die Reise geschickt – einzeln. Nur bei Schulklassen, von denen sich bereits sehr viele angekündigt haben, sind die Schüler jeweils zu zweit unterwegs. Damit der Zeitplan nicht aus dem Takt gerät, wird mit Hilfe einer Digitaluhr darauf geachtet, dass die Reise möglichst sekundengenau zur angepeilten Startzeit beginnt. In einer kleinen Einführung bekommt jeder Besucher zunächst alles in Ruhe erklärt.

(Bild: Jantje Ziegeler)
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Gemäß der Idee des Banden!-Festivals kooperieren bei „Frosch in Not“ Menschen aus unterschiedlichen Bereichen. Neben den beiden Künstlerinnen aus Hamburg sind da vor allem Ausstatterin Lena Schlecht und Requisiteurin Gisela Hartmann vom Oldenburgischen Staatstheater zu nennen. Und natürlich die Mitarbeiter vom Landesmuseum. Für sie ist dieses Projekt schließlich auch eine völlig neue, ungewohnte Situation.

(Bild: Stephan Walzl)
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„Wir freuen uns sehr über so eine Zusammenarbeit“, sagt Dr. Marcus Kenzler vom Landesmuseum. „Ich bin froh, dass die Zeiten vorbei sind, wo jede Institution nur für sich gearbeitet hat.“ Den Vorteil einer solchen Kooperation sieht er darin, dass das Museum die Chance bekommt, sich andere Zielgruppen zu erschließen. Gerade bei arrivierteren Häusern sei es schwierig, Jugendliche für einen Besuch zu begeistern.
Außerdem: „Sonst geht es viel um Vergangenheit und Forschung. Das jetzt ist etwas Charmantes, über das man sich einfach mal aus vollem Herzen freuen kann.“
Auch für die Mitarbeiter selbst sei die Inszenierung interessant und spannend, denn es werden Räumlichkeiten mit einbezogen, die eigentlich nicht zu den Schauräumen zählen, jetzt aber extra hergerichtet worden sind.
„Dadurch erleben wir das Museum auf eine ganz andere Weise, das ist schon schön“, sagt der Provenienzforscher.

(Bild: Stephan Walzl)
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Wer weiß, vielleicht eignen sich ja auch andere Oldenburger Plätze und Räume für begehbare Hörspiele?

„Ich könnte mir das Konzept auch an anderen Orten vorstellen“, sagt Matthias Grön, Leitender Dramaturg für die Sparte Junges Theater am Staatstheater. Über ihn kam der Kontakt zu KassettenKind zustande. „Wir versuchen, das Stück in der neuen Spielzeit wieder aufzunehmen“, sagt er. Schließlich sind nahezu alle Termine bis Ende Mai bereits ausverkauft. Aber: Da es bei Besuchen von Schulklassen immer noch einzelne freie Plätze gibt, lohnt es sich, bei Interesse vor einem Termin einfach mal im Schloss nachzufragen.

(Bild: Stephan Walzl)
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